Ohne Euch

Ohne Euch

Montag, 17. Dezember 2018

Sehnsucht


Jetzt war schon der dritte Advent und du bist seit 8 Wochen schon nicht mehr bei mir. Es gibt immer noch so oft diese Momente, in denen mir diese Stimme sagen muss, dass du wirklich nicht mehr da bist und nie mehr zurück kommst. Da helfen mir auch nicht diese Weisheiten, dass du immer einen Platz in meinem Herzen und meinen Gedanken haben wirst. Natürlich wirst du das, ich werde dich niemals vergessen. Wie sollte das auch gehen? Ich liebe Dich und werde dich immer lieben! Bis wir uns dann irgendwann wiedersehen. Nur wann wird das sein? Ich werde Anfang Februar 42. Ich bin gerade in der Mitte meines Lebens angekommen. Muss ich hier noch mal so lange ohne dich aushalten? Ganz ehrlich, das macht mir große Angst. Das Vermissen und die Sehnsucht nach dir ist so groß und tut so weh. Und ich muss einsehen, dass sie ganz ganz lange nicht gestillt werden wird. 

Ich hader immer noch so sehr mit diesem beschissenen Verräter von Schicksal. Hat es nicht gereicht, uns unsere Kinder zu nehmen? Nein, scheinbar nicht, scheinbar musste ich auch dich verlieren. Es ist so unfassbar gemein. Meine größte, tiefste Angst war immer, dich zu verlieren. Und warum wurde sie wahr? Was habe ich getan, um so viel Leid ertragen zu müssen? Ich werde niemals Antworten auf diese Fragen bekommen, das weiß ich, ich werde sie mir aber wohl immer stellen. Wie soll man so etwas auch einfach so annehmen und akzeptieren? Du warst so jung, hattest doch noch so viel Leben vor dir. Warum? Warum verdammt noch mal musstest du gehen und mich hier alleine lassen? Wie gerne würde ich mit dir noch einmal sprechen, deine Stimme hören, dir in deine wunderschönen Augen sehen. Das alles fehlt mir so sehr. Du fehlst, immer und über all. 

Ich sitze hier, alleine in unserer Wohnung und immer wieder kommen mir die Tränen, immer wieder fühlt es sich an, als würde mein Herz zerspringen, weil es diesen Schmerz nicht mehr aushält. Immer wieder sehe ich zu diesen Bildern von dir, sehe dich an, sehe, wie du mich über dieses Bild ansiehst und weiß nicht, wie ich das noch aushalten soll. Ich will nicht mehr stark sein, ich will dich einfach zurück! 

Mittwoch, 5. Dezember 2018

Alleine...einsam?

Dieses Bild habe ich 2016 aus einem anderen Bild gemacht, nach Stellas Tod und ich fand es damals schon so aussagekräftig. Es zeigt so genau, wie es sich anfühlt, wenn man seine Kinder nur in seinen Gedanken und Herzen und niemals an der Hand haben wird. Damals dachte ich, dass es kaum noch schlimmer geht, doch das Schicksal hat sich mal wieder als mieser Verräter aufgespielt und mir in diesem Jahr auch noch das letzte Glück genommen.
Seit dem 27. Oktober bin ich jetzt ganz alleine zurückgeblieben. Auch meine große Liebe und mein Seelenverwandter und Lieblingsmensch hat mich verlassen. Das neue Bild zeigt so sehr die grausame Realität. Ich bin alleine, meine eigene kleine Familie existiert nicht mehr. Ein wenig bin ich sogar neidisch, dass mein Mann jetzt bei unseren Kindern und unserem Hund sein kann, während ich hier wohl noch viele Jahre alleine ohne sie überstehen muss, ehe wir uns endlich wiedersehen. Ich habe lebenslänglich bekommen. Lebenslänglich Trauer und Schmerz, Sehnsucht und Einsamkeit. Dennoch habe ich versprochen weiter zu leben und auf mich Acht zu geben. Also werde ich das auch, so gut ich kann tun.

Ich bin aber auch sehr dankbar für meine Familie und Freunde, die für mich da sind und mich auffangen! Jedes Gespräch, jedes Wort weiß ich sehr zu schätzen. Es hilft mir, mich zwar alleine, aber nicht einsam zu fühlen. Dennoch gibt es genug Zeiten, wo ich einfach einsam bin, wo ich ihn so unbeschreiblich vermisse. Das wird mir auch leider niemand nehmen können.

Freitag, 30. November 2018

Worldwide Candle Lighting 2018


Nächste Woche ist es wieder soweit.Wie jedes Jahr am 2. Sonntag im Dezember, dem Weltgedenktag für alle verstorbenen Kinder, stellen seit vielen Jahren Betroffene rund um die ganze Welt um 19.00 Uhr brennende Kerzen in die Fenster. Während die Kerzen in der einen Zeitzone erlöschen, werden sie in der nächsten entzündet, so dass eine Lichterwelle 24 Stunden die ganze Welt umringt. Jedes Licht im Fenster steht für das Wissen, dass diese Kinder das Leben erhellt haben und dass sie nie vergessen werden. Das Licht steht auch für die Hoffnung, dass die Trauer das Leben der Angehörigen nicht für immer dunkel bleiben lässt. Das Licht schlägt Brücken von einem betroffenen Menschen zum anderen, von einer Familie zur anderen, von einem Haus zum anderen, von einer Stadt zur anderen, von einem Land zum anderen. Es versichert Betroffene der Solidarität untereinander. Es wärmt ein wenig das kalt gewordene Leben und wird sich ausbreiten, wie es ein erster Sonnenstrahl am Morgen tut.

Dienstag, 27. November 2018

Ein Stern trägt deinen Namen

Wie ich es schon für unsere Kinder gemacht habe, habe ich heute für meinen Schatz auf sterntaufe.astronomie.at auch einen Stern getauft. Ich finde diese Idee so schön, vor allem, weil ich mir so sehr wünsche, dass er da oben irgendwo ist und auf mich herunter sieht. Dazu kommt noch, dass er mich unter anderem auch Sternchen genannt hat, ganz zu Beginn unserer Beziehung. Das ist doch ein Zeichen. Er ist jetzt ebenso ein Stern, wie unsere Sternenkinder und mit ihnen vereint. 



Sonntag, 25. November 2018

Abschied

Am 23.11. war es soweit. Mein Mann hat seinen letzten Platz auf Erden gefunden. Und so traurig und schmerzhaft es auch war, war es auch ein schöner Abschied, der ihm sicher gefallen hätte. Ich bin so dankbar für jeden Einzelnen, der mich auf diesem schweren Weg begleitet hat, immer in Gedenken an meinen Schatz. Ohne sie wäre dieser Tag, dieser Moment nur düster und schmerzhaft gewesen. Ich bin so dankbar über jeden, der ihn in seinen Gedanken hat, sich an schöne Momente erinnert und ihn so nicht vergessen lässt. 

Weil der Friedwald immer beliebter wird, war unser Termin schon morgens um 9 Uhr. Wir trafen uns auf dem Parkplatz und ich war da schon sehr berührt über jeden Einzelnen, der eintraf. Ein Förster kam mit der Urne zu uns und erklärte uns noch wie es ablaufen würde. Dann machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu dem Baum. Es waren knapp 500 Meter durch den Wald, und es fühlte sich fast wie ein Spaziergang an. Unterwegs gab es sogar kleine, leise Gespräche. Der Wald hatte gleich auf alle von uns eine beruhigende Wirkung. 

Am Baum angekommen, sah man die Stelle, wo die Urne versenkt werden würde, schön umrandet von Tannenzweigen. Davor lag eine Baumscheibe und auf diese stellte der Förster die Urne, und wartete auf mein Zeichen, wann er die Urne dann versenken würde. Da mein Mann weder eine Trauerrede, noch Musik oder ähnliches gewollt hatte, nickte ich dem Förster bald zu und damit begann die stille Zeremonie.

Es war so schmerzhaft zu sehen, wie die letzten sterblichen Überreste meiner großen Liebe verschwanden. Wir standen in einem großen Kreis um diese Stelle und weinten gemeinsam. Ich brauchte einen Moment, dann dankte ich allen, dass sie da waren. Nach noch einer kurzen Schweigezeit ging ich von einem zum anderen und sprach mit ihnen. Meine Schwägerin und ich fielen uns in die Arme und sie sagte, dass wir doch froh und dankbar sein können für die Zeit, die wir mit ihm hatten. Ich sagte ihr dann, dass wir ja immer dahin kommen könnten, weil er ja jetzt da bleiben würde. 


Als dann noch die Sonne raus kam und die Sonnenstrahlen durch die Bäume strahlten, wärmte das nicht nur unsere kalten Körper. Ich war positiv überrascht, dass es, obwohl es natürlich auch sehr schmerzhaft und traurig war, dennoch auch schön war. Ich bin mir sicher, es hat meinem Mann auch gefallen und er war bei uns. 


Jetzt habe ich also auch diesen Schritt geschafft und starte jetzt in mein neues Leben, allein, aber nicht einsam. Ich bin so dankbar für meine Familie und alle Freunde und Bekannte, die mich so liebevoll unterstützen und für mich da sind. Dennoch fehlt mir mein Schatz so unsagbar, ich kann mir noch nicht vorstellen, dass das mal weniger oder anders wird. Ich weiß aber, dass es sich verändern wird, wie es sich ja auch schon bei unseren drei Kindern mit der Zeit verändert hat. Wichtig ist aber vor allem, dass er nie vergessen wird, und dafür werde ich sorgen.

Donnerstag, 15. November 2018

Ohne euch!

Als ich den letzten Post geschrieben habe, wusste ich noch nicht, was vor uns lag. Nur fünf Tage später kam mein Mann ins Krankenhaus, war vom ersten Tag an auf der Intensivstation und schnell wurde klar, wie ernst alles war. Er hatte COPD im Endstadium (nach Gold IV D) und ein ausgeprägtes Lungenemphysem. Und das machte die gesamte Behandlung und den Kampf um sein Leben sehr schwer.

Nach vier Tagen im Krankenhaus hier vor Ort wurde er in die Uniklinik Aachen verlegt, dort auf eine spezialisierte Intensivstation. Ich war vom ersten Moment an so dankbar für diesen Schritt, rettete er ihm doch in dieser Situation das Leben. Dennoch standen wir vor einem riesigen Berg, dessen Spitze noch in den Wolken lag. Mein geliebter Mann war vom ersten Tag an voll beatmet und bekam in Aachen dann auch ein Tracheostoma (Luftröhrenschnitt). Und es zeigte sich schnell, wie schlecht seine Lunge schon war, die Beatmungsentwöhnung klappte mehr schlecht als recht und Komplikationen warfen ihn immer wieder zurück. Dennoch hofften wir die gesamte Zeit, dass er es noch mal schaffen konnte. Aufgeben war einfach keine Option. Dafür war es doch viel zu früh. Er durfte mich doch jetzt nicht schon verlassen, mit nur 51 Jahren und mich mit 41 Jahren zur Witwe machen. 

Ich fuhr jeden Tag zu ihm nach Aachen. Jeden Tag 120 km. Das machte mir aber nichts, viel zu groß war die Sehnsucht nach ihm, viel zu sehr wollte ich einfach bei ihm und für ihn da sein, ihn unterstützen und mit ihm diesen Kampf gewinnen. Tag für Tag gingen ins Land und immer wieder sah es sehr ernst aus, dennoch hieß es weiterhin, Hoffnung besteht. 

Mein Schatz musste schon nach 2 Wochen an die Lungenmaschine (ECMO) und was ihm zu Beginn das Leben rettete, zerstörte langsam aber sicher schließlich seinen Körper. Nach drei Monaten offenbarten mir dann seine Ärzte, die wirklich alles versucht hatten, dass er es nicht mehr von den verschiedenen Maschinen wegschaffen würde. Sie hätten es mit allen Mitteln versucht, es wäre aber leider Fakt, dass seine Lunge schon so schwer geschädigt war, dass er ohne diese ECMO nicht überleben konnte. Das bedeutete im Umkehrschluss, dass genau das ihn umbringen würde, weil sich die Probleme, von ihr ausgelöst, häuften und sie keine Optionen mehr hatten. Das brach mir das Herz und änderte unser Leben von einem Moment auf den anderen. Ich sagte ihm, was die Ärzte mir gesagt haben, und musste mit ansehen, wie alles über ihm zusammenbrach. Seine Verzweiflung und Angst waren unerträglich und dennoch konnte ich nichts für ihn tun, als einfach bei ihm sein. Er sagte immer wieder, dass er doch nicht sterben wollte und ich konnte nur sagen, dass ich ihn doch auch nicht verlieren wollte. Zum Glück kümmerten sich ab diesem Moment auch Palliativmediziner um uns, wobei ich seinen behandelnden Ärzten auf keinen Fall irgendwelche Vorwürfe machen möchte. Sie haben alles mögliche für ihn getan, waren immer für ihn und auch mich da und ich habe selten so sehr erlebt, wie bemüht und menschlich sich gekümmert wurde. Gleiches gilt auch für das ganze Pflegeteam, für jede einzelne Schwester und jeden einzelnen Pfleger. 

So musste ich meinen Seelenverwandten, meine große Liebe am 27. Oktober schließlich gehen lassen. Ich war die letzten Stunden an seiner Seite und auch, als sein Herz aufhörte zu schlagen. Ich dachte vorher, ich habe schon viel Schmerz erlitten, aber das übersteigt alles, was ich mir je an schlimmen Szenarien ausmalen konnte. Er fehlt mir so unbeschreiblich, in jeder Sekunde, an jedem Ort. Ständig holen mich verschiedene Erinnerungen ein und immer wieder wird mir bewusst, dass er nicht mehr da ist und nie wieder kommt. 

Seine Bestattung im Friedwald liegt noch vor mir. In einer Woche habe ich auch das geschafft. Zum Glück konnte ich mit ihm noch genau besprechen, was er sich wünscht. So wird dieser schwere Tag in seinem Sinn ablaufen. Ich bin froh, dass er mit dem Friedwald einverstanden war, da liegt auch seine liebe Mutter. Er wird Teil dieses Waldes, Teil eines Baumes, einer Buche. Und er wird auf keinem Friedhof liegen, was er nie wollte. 

Ein kleiner Trost ist der Gedanke, dass er jetzt keine Schmerzen und keine Angst mehr hat. Und auch, dass er da oben bei unseren drei Kindern ist. Außerdem haben ihn seine Eltern abgeholt, sie haben ihn in den letzten Tagen schon immer wieder besucht. Da oben haben ihn sicher einige schon besucht, er ist nicht alleine, ganz im Gegenteil, er ist bestens aufgehoben. Meine Mutter hatte es so schön und treffend formuliert, er ist nur vorgegangen, und eines Tages sehen wir uns wieder. Für ihn wird es nur ein Wimpernschlag sein, nur ich muss die lange Zeit hier unten ohne ihn ertragen.

So also startet mein Leben hier ohne ihn, ohne euch. Mein Leben 2.0. Noch weiß ich nicht so genau, wie das laufen wird. Unsere Wohnung ist für mich kaum zu ertragen, viele Orte zerreißen mich innerlich. Da ich ihm aber versprochen habe, auf mich aufzupassen, werde ich das tun und meinen Weg gehen. Irgendwie....und irgendwann sehen wir uns alle wieder!

Dienstag, 17. Juli 2018

Der Strampler

Ich habe seit Jahren diesen Strampler hinter der Badezimmertür hängen. Ich habe ihn gekauft nach dem wir unser zweites Kind verloren hatten, als Kampfansage an das Schicksal. Als ich mit Stella schwanger war, hab ich mir so oft vorgestellt, dass sie ihn dann tragen wird. Aber auch sie wird ihn niemals tragen können. Und so hängt der Strampler immer noch hinter der Badezimmertür und zeigt mir Tag für Tag was ich verloren habe... 💔

Donnerstag, 12. Juli 2018

Gruß an Dein Kind (Aktion von Dein Sternenkind)

Dein Sternenkind bietet so eine wunderschöne Aktion zur Zeit an, aber lest selbst, ich kopiere den Text mal hierher:


Deine Nachricht an Dein Kind.

So unendlich wie die Liebe zu Deinem Kind ist, so unendlich ist der Sternenhimmel.

2020 geht ein Shuttle wieder in die Luft - zur Raumstation ISS. Wir wollen Euch die Möglichkeit geben Eure Gedanken an Euer Kind uns mitzuteilen. Die Gedanken wollen wir dann 2020 auf einer SD Karte in den Weltraum bringen - dort woe die Sterne sind. Gut eingepackt in einen Tubus soll die SD Karte von der Raumstation ISS aus freigesetzt werden.

So können all die Gedanken ein wenig Näher kommen.

Die Daten sind ausschliesslich für diese Aktion vorgesehen.

Hier habt ihr nun die Möglichkeit, die Nachricht bei uns auf einen Server zu sammeln. Es werden keine Emailadressen gesammelt - ihr braucht keine Persönlichen Daten anzugeben.
Hier könnt ihr die Nachricht/en an euer/eure Kind/er eintragen.

Montag, 2. Juli 2018

Was Leute/Eltern, ohne unerfüllten Kinderwunsch nicht wissen

Was Leute/Eltern, ohne unerfüllten Kinderwunsch nicht wissen:


Sie kennen keine unzähligen schlaflosen Nächte, in denen man sich in den Schlaf weint! Sie kennen keinen Neid auf Freunde, Familie und Bekannte, die ein Kind nach dem anderen zur Welt bringen! Sie kennen diese Aussagen nicht:


"Wir haben schon alles versucht, aber es klappt einfach nicht.“


Wer diesen Satz ausspricht, hat meist schon viele Zyklen hinter sich, ohne dass sich die ersehnte Schwangerschaft eingestellt hat. Sex nach Plan belastet bereits die Beziehung und um einen rum scheint es immer mehr dicke Bäuche und Kinderwagen zu geben. MAN WÜRDE ALLES GEBEN, UM ZU TAUSCHEN!



Sie wissen nicht, wie sehr es weh tut, Sprüche zu lesen, Texte zu lesen, in denen Kinderlosen vorgehalten wird, sie wissen ja null, wie es ist Kinder zu haben und diese zu erziehen. Müde zu sein, Kindergeschrei jeden Tag zu hören usw usf.:


Die Bandbreite der Vorurteile über Kinderlose ist groß. Oft wird ihre Zweisamkeit als egoistisch oder wie ein selbstgewählter Weg abgestempelt, was ungewollt Kinderlose meist tief kränkt. Und es wird häufig abwertend über Paare gesprochen, die sich mit den Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin auseinander setzen müssen, um ihren Wunsch vielleicht doch noch zu erfüllen. "Sie haben es nicht anders hinbekommen. Da stimmt wohl was nicht.“ Oder: „Der Natur sollte man doch besser nicht ins Handwerk pfuschen.“


Sie wissen nichts davon, wie es ist, sich Spritzen in den Bauch zu jagen, in der Hoffnung, dass diese „künstliche“ Befruchtung im wahrsten Sinne Früchte trägt!



Schon die vielsagenden Blicke Ahnungsloser treffen jeden ins Mark, der die Sehnsucht nach einem Kind in sich trägt. Und das ist nur ein kleiner Abriss der Gefühlsachterbahn, die viele (bisher) Kinderlose erleben.


1,5 bis 2 Millionen ungewollt Kinderlose!!!!


Laut aktueller Statistik kann allein in Deutschland auf die Geburt von 225.625 Wunschkindern nach assistierter Reproduktion zurückgeblickt werden. Die Zahlen wie diese und die Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin nähren natürlich die Vision vom eigenen Kind.



Oft belächeln sie uns, sagen: "Stell dich doch nicht so an!/ Denk an was anderes/ Fahr mal in Urlaub/ Schalte den Kopf aus usw usf.“


Sie wissen nicht, dass dieses Leiden eine psychische Erkrankung auslösen kann! Das man in Depressionen rutscht, keinen Sinn im Leben sieht, weil diese Sehnsucht und Verzweiflung einen von innen umbringt!


Sie kennen keine psychosomatischen Folgen von Kinderlosigkeit:


Ein unerfüllter Kinderwunsch verursacht hohen Leidensdruck


In der Beratung von Paaren erlebt er immer wieder, dass alle Patienten bereits einen recht hohen Leidensdruck haben und auch teilweise wirklich schon sehr frustriert sind, wenn sie im Kinderwunschzentrum ankommen. „Sie haben es zu Hause schon nach allen Regeln der Kunst versucht und es klappt nicht. Mit der Erfahrung kommen sie her. Und kein Mensch geht gern zur Kinderwunschbehandlung.“



Sie müssen sich nie anhören, dass sie schlechte und missgünstige Menschen seien, weil sie sich nicht über eine Schwangerschaft oder ein Baby von Freundinnen etc freuen können:


Wut, Neid und Enttäuschung! Tabus aussprechen!


Zu sehen, wie Freundinnen oder Kolleginnen problemlos schwanger werden oder einige dies vielleicht als persönliches Drama erleben und schildern, ist für viele ungewollt kinderlose Paare eine Qual. Der Kopf weiß: Ich sollte mich doch jetzt mit ihnen freuen. Aber das Herz sagt: Ich bin so wütend, neidisch, enttäuscht! Ich kann es nicht ertragen.!



In den meisten Fällen kennen Sie den Schmerz nicht, den man erleidet, wenn man sein so langersehntes Wunschkind verliert und zu Grabe tragen muss!



Sie können nicht ansatzweise erahnen, wie beschissen jede weitere Schwangerschaft ist! Wie die Angst einen wahnsinnig macht, wie oft man weint, aus Angst wieder ein Kind Oder mehr zu verlieren! Aus Angst davor niemals Eltern zu werden! Einfach aus purer Angst!



Und sie wissen nicht, wie es ist, sich als Frau zu fühlen, mit dem Wissen, dass man versagt! Das man das scheinbar einfachste und natürlichste der Welt nicht gebacken bekommt, Hilfe braucht etc. Und was ist mit der Psyche macht!



Sie sind müde, erschöpft, fix und alle, weil das Kind wieder einmal die ganze Nacht durch geschrien hat, weil die Zähnchen kommen. Sie würden am liebsten weglaufen, auf Pause drücken, ausschlafen! Sie sind einfach nur Eltern und sie sind neidisch auf Kinderlose. Neidisch darauf, dass sie scheinbar keinen Stress haben, ausschlafen können, Zeit für sich haben, viel unternehmen können, ohne vorher ALLES zu planen. Zeit für den Partner haben und scheinbar rundum happy sind.


Und auf der anderen Seite sitzt da diese Frau, die alles in ihrem Leben dafür eintauschen würde, um genau deshalb nicht schlafen zu können! Um müde zu sein, erschöpft aber glücklich über ihr geliebtes Kind! Glückliche Mama zu sein, obwohl es nicht immer einfach ist.


Stattdessen geht ein Jahr nach dem anderen vorbei, sie kann sie inzwischen schon fast nicht mehr zählen. Jedes Weihnachten alleine! Jeder Geburtstag/Muttertag/Vatertag todtraurig! Die Ehe/Partnerschaft hält den Druck und diese Verzweiflung langsam nicht mehr aus! Besuche am Grab des eigenen Kindes werden seltener, aus Angst wieder zusammenzubrechen. Generell beherrscht einen die Angst!



Nun...aber was wisst ihr schon....





Quelle: facebook Verfasser:
Julia Sdt 

Donnerstag, 21. Juni 2018

Sternenbärchen


Vor kurzem erreichte uns dieses Päckchen voll mit Trost. Es waren drei Sternenbärchen für unsere drei Sternenkinder. Bekommen habe ich sie von einer lieben Freundin, die Mitglied bei den Sternenbärchen ist. Wir kennen uns aus unserer Facebook-Gruppe "ungewollt kinderlos - gemeinsam damit umgehen lernen" und irgendwann kamen wir auf das Thema. Ich wollte mich da eigentlich schon länger mal melden. Diese Initiative ist so toll und kümmert sich so liebevoll um verwaiste Eltern. Sie nähen oder häkeln diese wunderschönen Sternenbärchen und schicken sie an Eltern, nachdem sie ein Kind verloren haben. Ebenso bringen sie sie in Krankenhäuser, damit die die Sternenbärchen dort direkt nach einer Fehlgeburt, stillen Geburt oder dem Verlust eines Kindes als
Trost an die Eltern geben können. Meine liebe Freundin, von der ich die drei wunderschönen Sternenbärchen bekommen habe, hat mir diesen süßen kleinen Engel, die wunderschöne Karte mit einem liebevollen Spruch und auch diese schönen gefilzten Trösterchen dazu gepackt. Wieder sehr schöne und so persönliche Erinnerungsstücke für unsere mittlerweile so große Gedenkecke. Ich durfte mir auch drei Sternenbärchen aussuchen und die Wahl fiel auf diese drei, weil sie so gut zu unseren Kindern passen. Auch wenn Pünktchen und Sternchen keine Namen in dem Sinn haben, habe ich in meinem Kopf ganz genaue Vorstellungen, wie sie waren und was sie waren. So war Pünktchen in meiner Vorstellung schon immer ein Junge. Mein Neffe ist im gleichen Jahr geboren, die beiden
wären gleich alt gewesen. Und ich hab mir im Laufe der Jahre so oft vorgestellt, wie schön es gewesen wäre, wenn die beiden zusammen aufgewachsen wären. Für Pünktchen ist also der grüne Sternenbär. ❤️
Sternchen war von Anfang an in meiner Vorstellung ein Mädchen. Ich hatte dieses Gefühl seit ich wusste, dass ich schwanger war. Leider haben wir ja bei den beiden nie erfahren, warum sie uns verlassen haben und welches Geschlecht sie hatten. Dennoch haben sie für mich genau das. Für Sternchen ist der lila Sternenbär. ❤️
Nur bei unserer Stella wissen wir, was sie war. Sie war ein wunderschönes, kleines, ganz besonderes Mädchen. Ich sehe sie auch so genau vor mir. Sie hatte blonde Locken, so wie ihr Vater und ich beide als Kinder. Und ich glaube, sie hatte Papas wunderschöne, leuchtend blaue Augen. Und darum habe ich für sie das rote Sternenbärchen ❤️ ausgesucht. Wenn ich die drei Sternenbärchen so nebeneinander sehe, verstärkt es wieder mein Bild von unseren drei Kindern, wie sie da oben im Himmel auf uns warten. 

Man kann sich bei den Sternenbärchen jederzeit melden, wenn man einen Verlust erlitten hat. Dann bekommt man einen Ansprechpartner und der schickt einem dann ein eigenes Sternenbärchen. Das ist so eine liebe Idee, die schon vielen verwaisten, trauernden Eltern ein wenig geholfen hat. Dafür einfach auch hier an dieser Stelle ein von Herzen kommendes Danke schön! ❤️

Winter Bear - Coby Grant


I knew you before I knew your name
I loved you before I saw your face
I longed for you for all of that time



And I held your heart in mine
I kissed you you a hundred million times
I tasted the tears that I cried
I held you my beautiful child
And I'll keep your heart in mine

I love you to the moon and back my little winter bear
I know you know how much that is cause you're already there.
I never knew a love like this could ever possibly
exist, I love you to the moon and back as long as I live.

I see you in all of the stars, shine brightly right into our hearts
I look at the night sky above and wonder can you feel my love.

I love you to the moon and back my little winter bear
I know you know how much that is cause you're already there.
I never knew a love like this could ever possibly
exist, I love you to the moon and back as long as I live.

(Humming)

I love you to the moon and back my little winter bear
I know you know how much that cause you're already there.
I never knew a love like this could ever possibly
exist, I love you to the moon and back as long as I live.

I love you to the moon and back... winter bear

I knew you before I knew your name
I loved you before I saw your face
I longed for you for all of that
time and I'll keep your heart in mine.

Die Leute haben mich gefragt, wie es ist...

Die Leute haben mich gefragt, wie es ist, ein Leben mit einem verstorbenen Kind zu führen, weil sie "einfach nicht begreifen können" ... Nun, lassen Sie mich mein Bestes tun, um es verständlich zu erklären.

Es ist tot zu sein, aber immer noch atmen zu können, wenn auch kaum.

Es ist, als hätte man seine ganze Welt in einen Mixer geworfen und zu einer Flüssigkeit vermischt. Lass Dein Herz und Deine Lungen so heftig aus Deinem Körper herausreißen und nie wieder zurücklegen. Lass ein Loch in deiner Brust, das niemals heilen wird und Tränen, Ärger, Hass und Bedauern durchlässt.

Es ist wie in einem Traum zu leben, von dem man nie aufwachen kann, außer dass es ein verdammter Albtraum ist. Ein verdammter lebenslanger Albtraum.

Es ist wie mit einem großen Glas gefüllt mit Glück und du lässt es auf den Boden fallen und all das Glück weht im Wind weg, um nie wieder zurückzukehren.

Es ist, als wären eine Million Menschen um dich herum, die dich umarmen und dich lieben, aber du fühlst dich immer noch ganz alleine. Oder Menschen zu haben, mit denen man reden kann, statt sich nicht mehr zu melden oder mal anzurufen, weil sie nicht wissen, was sie zu dir sagen sollen ... überhaupt über alles ...

Es ist in der Küche stehen und für die kochen, die noch hier sind, und dabei so sehr zu weinen, dass du nicht siehst, wie du das Essen verbrennst.

An manchen Tagen fällt man auf den Boden und schreit so laut, dass kein Geräusch aus deinem Mund kommt und du keine Luft mehr bekommst, du aber nicht aufhören kannst zu schreien, bis du hyperventilierst und dir schwindelig ist.

Es ist eine Million kleiner Dämonen, die einen einzelnen kleinen Engel in deinem Gehirn bekämpfen und testen, ob du stark genug bist oder nicht, um das zu überleben.

Es ist immer wieder zu versuchen, sich selbst davon zu überzeugen, dass die Leute dich wollen, obwohl du fühlst, dass du nur ein Teil der Zweckmässigkeit in dieser Welt und im Leben der Menschen bist.

Ehrlich. Es ist zu wissen, dass man irgendwann sterben wird und den Tod mit offenen Armen wie ein lang verlorenen Freund willkommen heißen wird.

Es ist wie dieses Bild unten, in dem du dich mit allem, was du hast, festhältst und fühlst, wie alles dahinschmilzt.

Nein, es wird nicht besser. Es wird nicht einfacher. Du lernst nur zu leben, zu überleben.

Bild von Miles Johnston 
Text von Amber Davenport 
übersetzt von mir

People have asked me what's it like to live life with a deceased child because they "just can't fathom"... Well let me do my best to explain it in a way that can be understood.

It's being dead but still being able to breathe, barely.

It's like having your entire world thrown into a blender and mixed up to a liquid. Having your heart and lungs ripped out of your body so violently and never put back. Leaving a hole in your chest that will never heal and seeps pain, tears, anger, hate and regret.

It's like living in a dream that you can never wake up from, except it's a fucking nightmare. A life long fucking nightmare.

It's like having a large glass jar filled with happiness and you drop it on the ground and all the happiness blows away in the wind to never return.

It's like having a million people around hugging and loving you but you still feel completely alone. Going from having people to talk with to having not one person message or call anymore because they don't know what to say to you ... at all, about anything...

It's standing in the kitchen cooking food for the ones still here and crying so hard you can't see yourself burning the food.

Some days its falling to the floor, screaming so hard that no sound comes out and you run out of breath but don't stop screaming until you are hyperventilating and dizzy.

It's a a million little demons battling one single tiny angel in your brain, testing to see if youre strong enough or not to survive this.

It's like always trying to convince yourself that people want you around even though you feel like youre just a placement for convenience in this world and in people's lives.

Honestly. It's like knowing that your going to die eventually and embracing it with open arms like a long lost friend.

It's like this picture below of you holding on with everything you have and feel it all melt away.

No it doesn't get better. It doesn't get easier. You just learn to live, to survive.

Written by Amber Davenport


Photo Credit belongs to Miles Johnston

Donnerstag, 17. Mai 2018

Lantern floating Hawaii: Many rivers – one ocean


Das Shinnyo Lantern Floating in Honolulu/Hawaii findet seit 1999 jährlich zum amerikanischen Memorial Day statt, an dem die Menschen in den USA ihrer Angehörigen und Freunde gedenken.
In jedem Jahr nehmen mehr als 40.000 Personen ungeachtet ihrer Religionszugehörigkeit und ihres kulturellen Hintergrunds daran teil, beschriften ihre Laternen mit Wünschen für die Verstorbenen, für Familie und Freunde und für die Zukunft und lassen sie ins Wasser gleiten.
Das Bild der 6.000 in der Dämmerung vor Honolulu schwimmenden Laternen geht in jedem Jahr um die Welt.
Der Schauplatz der Zeremonie ist auch geographisch von Bedeutung. Hawaii liegt inmitten des größten Ozeans der Welt und das Wasser des Pazifiks berührt die Küsten von fünf Kontinenten. Hawaii ist daher ein besonders geeigneter Ort, um Gebete und Botschaften auszusenden.
Man kann sich auf der Homepage eintragen und Freiwillige übertragen die Botschaft an die Angehörigen auf eine der Laternen, die dann während der Zeremonie des Lantern Floating Hawaii ins Wasser gelassen werden. Auch ich habe in unserem Namen eine solche Botschaft dort verfasst und sie dort eingetragen, für unsere drei Engel.