Ohne Euch

Ohne Euch

Sonntag, 11. Mai 2014

Muttertag

Du liebste aller Mamas,
Träum Dich weiter fort,
ist doch der Traum der einzige Ort
an dem wir zwei vereint.
Lass es war werden, für kurze Zeit,
lass Träumen Flügel wachsen.

Gib mir die Hand,
ich führe dich in mein Land.
Ich schau in dein Herz
und lauter kleine Tränen sind da,
ich fühle deinen Schmerz.
Du fragst Dich:
"Bin ich Mutter?"
Wenn nicht?
Was bin dann Ich?
Was wäre ich ohne Dich?
Ein Kind von dem niemand mehr spricht.
Du hast mich empfangen,

mir Wärme und Liebe geschenkt.
Durch Dich bin ich Wahr geworden,
wenn auch in deinen Augen nur für kurze Zeit.
Für mich die Ewigkeit.
Durch Dich geh ich niemals verloren.
Öffne dein Herz und höre gut zu..
Du bist meine Mutter ganz klar, was andere sagen ist einfach nicht wahr.
Nur Durch Dich bin Ich.
Nur Durch Dich gibt es mich.
Heute Nacht leuchtet mein Stern ganz intensiv,
ich schreib es in dein Herz ganz tief hinein,
wir werden ewig zusammen sein.
Ich hab Dich lieb Mama.
Alles Gute zum Muttertag
Dein Kind

Ach meine Kinder, ich fühle mich heute so leer. Ihr fehlt! 
Heute vor einem Jahr haben wir meiner Familie von Dir erzählt, und an diesem Tag bist du wahrscheinlich über die Regenbogenbrücke zu den Sternen gereist. Wie soll ich diesen Tag feiern? Bin ich eine Mutter? Ja, das bin ich, denn ich habe euch empfangen und unter meinem Herzen getragen. Dennoch bedeutet dieser Tag für mich vor allem euch zu vermissen. Warum nur? Ich kann diese Frage einfach nicht vergessen und immer wieder hallt sie in meinem Kopf...

Samstag, 12. April 2014

ein Sternenfreund für meine Sterne

Es ist schon wieder einige Zeit vergangen, seit ich euch das letzte Mal geschrieben habe. Und wieder ist viel passiert. Zuviel. Ich dachte wirklich, das neue Jahr wird besser, aber wie es aussieht, wird es noch schlimmer, zumindest ist es das bis jetzt. Wir haben schon zwei Menschen verloren, die uns sehr wichtig waren. Mein Patenkind und meine Schwiegermutter. Zwei Beerdigungen und es ist gerade mal April. Das kann doch nicht richtig sein. Dazu kommt noch, dass ich vor einem Jahr gerade schwanger war. Da war ich so voller Hoffnung und auch voller Angst. Warum ist das Leben eigentlich so ungerecht? Was habe ich getan, um soviel ertragen zu müssen?

Meine Freundin war auch so voller Hoffnung. Sie wollte mir zeigen, wie es richtig geht. Ich hatte vorher Angst, wie es wäre, wenn sie schwanger werden würde. Aber als sie mir das Bild ihres positiven Tests schickte und erzählte, dass sie wirklich schwanger ist, hab ich mich so sehr gefreut. Und von Anfang an war ich so voller Hoffnung und Zuversicht. Sie würde mir zeigen, wie es geht und wir würden uns gemeinsam über ihr Kind freuen. Gemeinsam erlebten wir Woche um Woche, ich fieberte mit ihr, wenn sie ihre Arzttermine hatte und freute mich jedesmal so sehr, wenn es wieder gute Nachrichten gab. Es lief alles so anders, als bei mir und mit ihrer Schwangerschaft begann auch ich langsam wieder an eine eigene zu denken. 

Die größte Freude machte sie mir dann, als sie mich an meinem Geburtstag fragte, ob ich Patin werden möchte. Natürlich wollte ich, eigentlich stand die Antwort sofort fest. Ich wollte Patin sein, liebte ich dieses Kind doch jetzt schon so sehr. Es würde so schön werden. Erst würde ich mein Patenkind in den Armen halten können und dann irgendwann mein eigenes Kind. 

Dann aber kam der Tag, der alles veränderte...mal wieder. Bei einer Routineuntersuchung wurde festgestellt, dass kaum noch Fruchtwasser da war. Und beim Feindiagnostiker dann kam die Diagnose, die uns alle in Schockstarre versetzte. Das Kind hatte keine Nieren und war somit nicht lebensfähig. Es würde sterben, so bald es geboren wurde, wahrscheinlich sogar schon vorher. Es hatte keine Chance, das Leben nahm ihm und uns, vor allem seinen Eltern jegliche Hoffnung. Mir gingen sofort sämtliche Szenarien durch den Kopf. Ich bin in einigen Sternenkinder-Gruppen und kenne mittlerweile soviele solcher Geschichten und Schicksale, dass ich genau wusste, was jetzt passieren würde. Meine Freundin und ihr Mann entschieden sich, die Geburt einleiten zu lassen. Ich saß hier und wollte sofort zu ihr, für sie da sein. Doch mitten in den Reisevorbereitungen zu ihnen, sie wohnen 4 Stunden von mir entfernt, wurde mir plötzlich bewusst, was da gerade wirklich geschah und ich brach völlig zusammen. Es würde bald ein neues Sternenkind geben, mein Patenkind würde ebenso seine Reise in den Sternenkinderhimmel antreten. 

So sehr ich es auch wollte, es hatte keinen Sinn, diese Fahrt auf mich zu nehmen. Es war unverantwortlich und schliesslich entschied ich, zuhause zu bleiben. Ich musste schliesslich arbeiten, auch wenn ich das kaum hin bekam. Eigentlich war ich in jeder Sekunde mit meinen Gedanken bei meiner Freundin. Ich hätte ihr das alles so gerne erspart. Aber ich konnte es nicht, es musste seinen Lauf nehmen. 

Am 18. Februar kam Julian, mein Patenkind auf die Welt und trat sofort seine Reise in den Sternenkinderhimmel an. Er wog 290g und war 26 cm groß. Und er war so wunderschön. Wunderschön und perfekt. Ich habe mich sofort in diesen kleinen Kerl verliebt und er nahm ein Stück meines Herzens mit auf seine Reise. Meine beiden Sterne haben ihn die ganze Zeit über begleitet und sind mit ihm auch diesen Weg gegangen. Ich bin mir so sicher, sie haben immer auf ihn aufgepasst. Jetzt sind sie zu dritt da oben und passen von da auf uns auf. Und ich bin hier unten und passe auf meine Freundin auf. Wir waren uns vorher schon sehr nah, doch das hat uns zusammen geschweißt. Wir sind jetzt gleich, wir fühlen dasselbe. Und wir trauern und weinen gemeinsam, genau wie wir auch gemeinsam lachen. Ich hoffe, ich konnte ihr auf ihrem schweren Weg ein bißchen helfen, weiß ich doch zu gut, dass einem eigentlich niemand so wirklich helfen kann. Denn der Schmerz ist da und wird immer bleiben. Es gehört jetzt zu unserem Leben dazu. Der Spruch "die Zeit heilt alle Wunden" ist eine große Lüge. Diese Wunden werden niemals heilen, wir lernen nur damit zu leben. 

Mittwoch, 19. Februar 2014

Worldwide Candle Lighting 2013





Zum vierten Mal haben wir eine Kerze ins Fenster gestellt, in diesem Jahr das erste Mal für unsere beiden Sternenkinder. Eigentlich hätten wir uns an diesem Wochenende auf die Geburt von unserem Kind gefreut, die bald gewesen wäre. Stattdessen blieb uns wieder nichts anderes, als Kerzen ins Fenster zu stellen und voller Schmerz in den Himmel zu sehen. 




Meine Sterne, ihr fehlt mir so unendlich. Und der Schmerz wird nicht weniger, wir lernen nur, damit zu leben. Ihr fehlt so, unser Leben ist nicht mehr komplett ohne euch. Eigentlich wären wir jetzt sogar zu viert. Eine wunderschöne Vorstellung, wir wären komplett. So aber bleibt uns nur die Hoffnung, eines Tages ein Kind an der Hand zu haben, und dazu unsere beiden Sternenkinder, tief in unseren Herzen.

Mein Kind - Peter Maffay

Dieses Lied hat mich seit meiner ersten Fehlgeburt begleitet. Es spricht mir so aus der Seele und egal wann ich es höre, sofort ist der Schmerz und die Sehnsucht nach euch beiden, meinen zwei Sternenkindern da.


Du bist nicht mehr alleine - September 2013

Donnerstag, 19. September 2013

Du bist nicht mehr alleine


Es ist schon wieder passiert und erst heute finde ich die Kraft, es aufzuschreiben. Es war soviel Hoffnung da, als ich Anfang April diesen positiven Schwangerschaftstest in den Händen hielt. Sollte es wirklich endlich wahr werden? Ich konnte es kaum glauben, aber sofort war da diese Mischung aus Glück und Angst. Natürlich warst du, mein erster Stern sofort bei uns. Du warst eigentlich die ganze Zeit bei uns, und hast über uns, vor allem über deinem Geschwisterchen gewacht. Aber dennoch hatte ich vom ersten Tag an diese unglaublich große Angst. Würde ich dieses Kind diesmal behalten dürfen?


 
Unsere Arztbesuche haben nicht wirklich dazu beigetragen, mir diese Angst zu nehmen. Von Anfang an war klar, dass es sehr schwer werden würde. Es passierte alles, was passieren konnte. Blutungen, verspäteter sichtbarer Herzschlag, eine Pilzinfektion, ein Blaseninfekt. Aber immer hast du, unser zweites Kind uns gezeigt, wie stark du bist, wie stark dein Wille war, bei uns zu bleiben. Ich konnte es dennoch nicht geniessen, war es vielleicht einfach Intuition, dieses Gefühl, welches man als Mutter hat?
 
Von Woche zu Woche stieg dennoch die Hoffnung, dass dieses Mal alles gut werden würde. Wir haben uns so auf dich gefreut, jeden Tag ein bißchen mehr. Nach 9 Wochen haben wir es schliesslich meiner Familie gesagt. Und alle haben sich so mit uns gefreut. Und an diesem Tag habe ich mich das erste Mal getraut, mich voll und ganz auf dich zu freuen. Du warst schliesslich da, dein Herz schlug so kräftig unter meinem.
 
Am nächsten Tag hatten wir den nächsten Kontrolltermin, und in der Nacht hatte ich ganz kurz so einen stechenden Schmerz. Aber ich hatte immer mal Schmerzen gehabt, und hab mir gesagt, es wird wohl alles gut sein. Als wir beim Arzt waren, waren dein Papa und ich so gut gelaunt und voller Hoffnung. Wir hatten es endlich zugelassen. Als ich dann aber auf dem Stuhl lag und der Arzt mit dem Ultraschall anfing, wurde sehr schnell klar, dass etwas nicht so war, wie bisher. Da fehlte etwas sehr entscheidendes, Dein Herzschlag. Dein kleines Herz hatte einfach so aufgehört zu schlagen, und weil du zeitgerecht gewachsen warst, musste es erst kurz vorher passiert sein. Du hattest mich einfach so wieder verlassen und ich hab dir nicht helfen können.
 
Ich fühlte mich so ohnmächtig, völlig erstarrt. Dein Papa weinte sofort bittere Tränen, doch ich funktionierte weiter, nicht imstande, die Gefühle zu zu lassen, zu begreifen. Es war der 13. Mai 2013 und wieder wurde uns ein Kind genommen, ohne uns die Chance zu geben, etwas tun zu können.
 
Es lief wie in einem Film an mir vorbei, ins Krankenhaus, die OP und dann wieder nach Hause. Erst nach einem Tag dann hat mich die Trauer eingeholt und seitdem hat sie mich fest in ihren Fängen. Es ist jetzt 4 Monate her und der Schmerz wird nicht weniger, nein, er wird von Tag zu Tag mehr. Manchmal habe ich das Gefühl völlig ziellos durch's Leben zu gehen.
 
Und morgen, morgen nun sollen wir dich zu Grabe tragen. Wie soll ich das ertragen? Du wirst die gleiche Ruhestätte bekommen, wie dein Geschwisterchen. Ich weiß, es hat dich im Himmel empfangen und passt auch dort oben auf dich auf. Aber das hiflt mir nicht wirklich, ich will euch hier unten bei mir haben. Ich wäre jetzt in der 28. Woche, könnte dich spüren, mit dir sprechen, mich auf deine Geburt freuen. Stattdessen sitze ich hier und weine bittere Tränen. Und niemand kann mir diese Fragen beantworten, die ich mir immer wieder stelle. Warum du? Warum wir? Warum musstest du uns wieder verlassen?

So lange Zeit ohne Dich - November 2012

Montag, 26. November 2012

So lange Zeit ohne Dich


Es ist jetzt schon so lange her und eine zeitlang dachte ich, ich komme gut damit zurecht. Ich habe seit über zwei Jahren einen Magenbypass und seither 70 kg abgenommen. Ein Grund dafür war auch, dass mir vielleicht nie wieder so etwas passiert, dass ich kein Kind mehr verliere. Und nachdem wir eine schwere, schmerzhafte Beziehungskrise überstanden haben, haben wir beschlossen, es wieder zu versuchen, 3 Jahre nachdem Du gegangen bist, Pünktchen. Aber bisher ist kein Kind bei mir eingezogen, so sehr ich es mir auch wünsche. Ich habe versucht, mich nicht unter Druck zu setzen, aber jeder negative Schwangerschaftstest, jede einsetzende Regelblutung tut dennoch weh. Ich versuche vernünftig zu sein, aber die Gefühle sind da.
 
Und jetzt seit kurzem merke ich, wie mich alles wieder einholt. Du bist einfach wieder da. In meinen Gedanken, in meinen Träumen. Heute wärst du 3 Jahre alt. Wie wäre unser Leben, wenn Du bei uns wärst? Ich hätte dich so gerne kennengelernt. Auch wenn es so lange her ist, tut es immer noch genauso weh wie damals, als du uns verlassen hattest.
 
Ich habe eben einen Bericht im Fernseh gesehen zu diesem Thema und alles brach über mir zusammen. Dann hab ich unser Lied angemacht und alles war wieder da. Ich dachte, alle Tränen sind geweint, aber da sind noch soviele. Ich sehne mich nach dem Gefühl, nicht mehr alleine zu sein, dass da jemand ist, der zu uns gehört, der unter meinem Herzen lebt und heranwächst. Aber gerade jetzt habe ich meine Arbeit verloren und ich möchte eine sichere Zukunft wissen, also versuchen wir es erstmal nicht weiter. Dabei wünsche ich mir so sehr ein Kind. Einen Bruder oder eine Schwester für dich.
 
Ich hätte nicht gedacht, dass es mir noch mal so schlecht gehen würde, wie im Moment. Aber es ist einfach wahr, diese Schmerz gehört zu unserem Leben, wie Du zu unserem Leben gehörst. Mal mehr und mal weniger. Aber egal, wie stark der Schmerz ist, eins ist sicher, wir werden dich niemals vergessen. Und irgendwann werden wir uns wiedersehen. Solange wirst du da oben sein, mit Papas Papa und meinem Opa und meiner Oma. Ich bin sicher, ihr habt euch sicher schon kennengelernt.
 
Ach Pünktchen, du fehlst mir...uns so sehr.

Now I lay me down to sleep - Mai 2011

Donnerstag, 26. Mai 2011


Ohne Dich - März 2011

Mittwoch, 2. März 2011

Ohne Dich


Es gibt da etwas, über das ich schon sehr viel nachgedacht hab und es fasst mich immer wieder, weil dieses Thema zum Leben dazu gehört.
Immer wenn ich höre, dass jemand gestorben ist, der noch zu jung war um zu gehen, der eine trauernde Familie hinterlassen hat, beginne ich darüber nachzudenken.
Ich fühle dann mit den Hinterbliebenden und wenn ich mir dann vorstelle, einer meiner Lieben geht, zieht sich alles in mir zusammen.
So ist zB die große Schwester eine Bekannten kurz nach der Geburt ihres zweiten Kindes gestorben. Das ist so schrecklich, sie hatte doch noch soviel vor sich. Ihre Kinder haben sie doch noch so sehr gebraucht. Und ihr Mann...ihre Familie.
Ich fühle richtig den Schmerz der Schwester, so etwas wird man doch nie wieder los. Der Schmerz wird vielleicht weniger, aber er hört doch niemals auf. Auf dem Lebensplan war die Schwester doch eingeplant.
Und wenn ich dann an meinen Schatz denke. Ihn zu verlieren würde mein ganzes Leben auseinander reissen. Wie geht man mit so einem Verlust um?
Dann sehe ich die nächste Familie. Sie und ihr Mann sind beide gerade in Rente, haben begonnen, ihren gemeinsamen Lebensabend zu geniessen, man plant doch noch weitere 20-30 Jahre wenn man gerade 60 ist. Das erste Enkelkind ist da, die beiden Kinder zwar erwachsen, aber immer mitten im Leben. Und dann plötzlich geht sie...und hinterlässt ihre Familie.
Wie groß muss der Schmerz sein? Wie sehr muss ihre Tochter sie vermissen? Sie sollte doch ihren Sohn aufwachsen sehen, Oma sein, noch vieles erleben. Ich kann ihren Schmerz wieder fühlen und wenn ich mir dann vorstelle meine Mutter würde plötzlich gehen...da tut mir plötzlich alles weh, da wird seelischer Schmerz körperlich.
Und ich weiß, dieser Schmerz wird mich irgendwann erreichen. Meine Großeltern sind beide schon so alt, da wird es irgendwann passieren. Man weiß das, es gehört zum Leben, aber trotzdem schützt das niemanden davor, wenn der Schmerz dann kommt.
Ich hatte ihn vor zwei Jahren...da war ich gerade schwanger. Und dann hat mich unser Pünktchen wieder verlassen. Und doch ist dieser Schmerz anders, er ist immer anders.
 
Und wir können nichts dagegen tun, es gehört zum Leben dazu... 

Worldwide Candle Lighting Dezember 2010

Samstag, 4. Dezember 2010

Ein Licht geht um die Welt 2010 

 

 

20.000 Kinder und junge Erwachsene sterben jedes Jahr allein in Deutschland, weltweit sind es um ein vielfaches mehr. Überall bleiben trauernde Eltern, Geschwister, Großeltern und Freunde zurück.
Täglich wird in den einzelnen Familien
dieser Kinder gedacht.

 
 

Doch einmal im Jahr wollen weltweit
Betroffene nicht nur ihrer eigenen
Töchter, Söhne, Schwestern, Brüder,

Enkeln, und Freunde gedenken.
Jedes Jahr am
2. Sonntag im Dezember (12.12.2010) stellen
seit Jahren Betroffene rund um die Welt um 19
Uhr brennende Kerzen in die Fenster. Während
sie in der einen Zeitzone erlöschen, werden
sie in der nächsten entzündet, so daß eine
Lichtwelle 24 Std. die ganze Welt umringt.


Jedes Licht im Fenstersymbolisiert, daß diese
Kinder das Leben erhellt haben und daß sie
nie vergessen werden. Das Licht steht außerdem
für die Hoffnung, daß die Trauer das Leben der
Angehörigen nicht für immer dunkel bleiben
läßt. Das Licht schlägt Brücken von einem
betroffenem Menschen zum anderen, von einer
Familie zur anderen, von Haus zu Haus, von
Stadt zu Stadt, von Land zu Land. Es versichert

Betroffenen die Solidarität untereinander.
Es wärmt ein wenig das kalt gewordene Leben
und wird sich ausbreiten,
wie es ein erster Sonnenstrahl am Morgen tut.

 

Sterneneltern heißen wir...August 2010

Montag, 9. August 2010














Sterneneltern heißen wir,
denn unser Kind verloren wir.
Viel zu früh ist es gegangen,
kaum das sein Leben angefangen...

Wie alt es war? Das ist nicht wichtig!
Wie groß, wie schwer - auch das ist nichtig!
Es war unser geliebtes Kind
und bleibt's, bis wir gegangen sind...

Wißt, wir spüren stets die Schmerzen.
Die Wunde klafft in unseren Herzen.
Drum sagt nichts von den schlimmen Dingen,
die dolchstoßgleich in's Herz uns dringen:

"Warum jammert ihr denn so?
Es war doch nur ein Embryo!
Wer weiß, wozu es gut gewesen,
das es Euch verließ - dies' Wesen...

Ihr seid noch jung, könnt andre haben
und Euch an Kinderlachen laben!
So lang ist's her, seit es geschehen -
Ihr müßt nun endlich vorwärts sehen..."

Schweigt lieber, statt sowas zu sagen.
Das hilft uns nicht in Tausend Tagen,
auch wenn es von Euch gut gedacht,
weil Ihr Euch um uns Sorgen macht...

Glaubt uns, könnt Ihr's auch nicht ermessen -
wir werden es niemals vergessen!
Es totzuschweigen schmerzt uns sehr,
vergrößert unser Leid noch mehr...

Wollt Ihr uns echte Hilfe bringen,
laßt seinen Namen hell erklingen!
Laßt uns reden, helft uns trauern,
reißt mit uns ein die Schweigemauern...

Abschied - Mai 2010

Sonntag, 9. Mai 2010

Abschied

 
 
Ich schiebe es jetzt schon so lange vor mir her, aber ich möchte es unbedingt aufschreiben, um nichts zu vergessen. Um Dich nicht zu vergessen.
Immer mehr Zeit vergeht, in der Du nicht bei mir bist. Mittlerweile wärst Du schon ein halbes Jahr alt. Immer wieder kommst Du in meine Gedanken, bist einfach da.
Wie wäre unser Leben, wenn Du jetzt bei uns wärst? Ich weiss, es wäre wundervoll. Aber ich muss lernen, das das nur Träume sind und nie so sein wird. Muss ich Dich gehen lassen?


 
Kurz vor Deinem ersten Todestag war eine Trauerfeier von dem Krankenhaus, in dem ich war. An der letzten konnte ich leider nicht teilnehmen. Aber es war mir so wichtig, es zu tun. Und sie fand eine Woche vor dem Tag statt, wo ich Dich verloren habe...vor einem Jahr.


Dein Papa und ich fuhren zu einem grossen Friedhof in der Stadt. Monatelang hab ich zwar viel an Dich gedacht, aber ich kam damit klar. So bald wir an der Trauerhalle waren und ich nur das Schild las, kamen mir die Tränen. Es war schlagartig alles wieder da. Der Schmerz, die Trauer, die Verzweiflung. Ich fühlte mich sofort wieder zurück versetzt.
Mein Kind, Du warst wieder bei mir, ganz nah und doch unerreichbar. Auch Dein Papa hat sehr gelitten.
Ich bin so froh, das er bei mir war. Er war immer da und er hat mir soviel Kraft gegeben.


Es gab eine Trauerfeier, geleitet von einem katholischen und protestantischen Pfarrer und die beiden waren wirklich wunderbar. Sie gaben uns Raum zum trauern, haben uns durch diese schwere Zeit geleitet.
Ich habe so geweint, es kam alles wieder hoch und es war, als würden die Tränen meine Liebe zu Dir bringen. Auch Dein Papa hat sehr geweint, wir haben zusammen geweint und getrauert.



Wir haben eine Kerze für Dich angezündet, um Dir den Weg in den Himmel zu erleuchten. Ich bin mir sicher, sie hat Dir den Weg gezeigt. Es war so schwer, wieder kamen diese Fragen. Warum nur hast Du mich verlassen? Warum konntest Du nicht bei uns bleiben? Ich hab Dich so geliebt...ich liebe Dich in jeder Sekunde meines Lebens. Es ist so leer und trostlos ohne Dich, aber ich weiss auch, das ich es akzeptieren muss. Ich möchte aber nicht sagen, das es einen Sinn hatte, denn was kann es für einen Sinn haben, mein geliebtes Kind zu verlieren? Es gibt keinen Sinn...


Nach der Trauerfeier sind wir in einem kleinen Trauerzug, mit uns waren ca 15 andere Eltern da, die auch ein Kind verloren haben, über diesen Friedhof gegangen. Dein Papa hielt meine Hand und ich fühlte mich so hilflos. Warum musste ich da, in diesem Moment über diesen Friedhof gehen und mein Kind beerdigen, das ich nie kennenlernen durfte?


Wir kamen an eine Stelle, die auf den ersten Blick wunderschön war. Es waren Kindergräber, geschmückt mit wunderschönen Blumen, Windrädern, bunten Steinen, Spielzeug. Und in einem solchem Grab wurde eine Urne hinabgelassen. Es gibt jetzt einen Ort, an dem Du für mich greifbar bist. Aber es ist egal, wo ich bin, Du bist immer bei mir, tief in meinem Herz. Du hast dort diesen Platz, den nie mehr jemand anders einnehmen kann.


So viele gemischte Gefühle kamen in mir hoch, als wir vor Deinem Grab standen. Es war endlich ein kleiner Abschied, aber ich werde nie ganz abschliessen können. Du wirst immer bei mir sein, immer in meinen Gedanken, immer in meinem Herzen. Dein Papa und ich haben uns fest gehalten, wir waren in diesem Moment vereint in Gedanken bei Dir.


Bitte tu mir einen Gefallen, versuche Papas Papa zu finden, ich bin mir sicher, ihr werdet Euch verstehen. Und dann sag ihm, das sein Sohn, Dein Papa, ihn so sehr vermisst und das er ihn über alles liebt! Ihr seid jetzt  beide in seinem Herzen und es würde ihm viel bedeuten, wenn er wüsste, das ihr Euch gefunden habt.


Mein Kind, ich liebe Dich, ich werde Dich immer lieben. Aber ich glaube, ich muss Dich auch gehen lassen. zumindest ein bisschen. Du bleibst immer bei mir, aber ich muss auch mein Leben leben. Und ich werde es leben, mit dir in meinen Gedanken und in meinem Herzen. Mama vergisst Dich nie.

...und wieder ist ein Jahr vergangen - Februar 2010

Mittwoch, 3. Februar 2010

...und wieder ist ein Jahr vergangen

So sitze ich hier, einen Tag vor meinem 33. Geburtstag und lasse das vergangene Jahr Revue passieren. Es ist viel passiert...sehr viel. Und irgendwie ist vieles wieder so anders, als noch vor einem Jahr.

Freunde kamen und gingen und kamen wieder. Ja, ich muss sagen, ich wurde das ein oder andere Mal wirklich überrascht, aber es gab auch die üblichen Verdächtigen, diejenigen, in denen man sich getäuscht hat und die aufgenommen wurden, in die Liste derjenigen, die man am liebsten schnell wieder vergessen möchte.

Was hat sich noch in meinem Leben geändert?

Seit einiger Zeit schon geht es mir in Schüben einfach nur beschissen. Mein Körper scheint sich vorgenommen zu haben, mir meine Grenzen zu zeigen und das immer heftiger.
Erst letzte Nacht habe ich so starke Schmerzen im Rücken und Bauch gehabt, das ich kaum noch wusste, was ich machen soll. Also was Schmerzen angeht, wurde ich im letzten Jahr oft geprüft...sowohl seelisch wie auch körperlich.
Und das alles hat mich nun endlich zu einem sehr grossen Schritt bewegt. Ich werde an mir eine Adipositas-Chirurgische Operatione machen lassen, auf gut deutsch, eine Magenverkleinerung.
Meinen ersten Termin bei einem Chirurg hatte ich schon und er wird mich operieren, wenn die Krankenkasse die Finanzierung übernimmt. Ich habe das erste Mal seit langem wirklich wieder Hoffnung, Hoffnung endlich mein Gewicht reduzieren zu können und dadurch gesünder zu werden, arbeiten zu können, einfach wieder an Lebensqualität zu gewinnen.
Ich muss jetzt einiges tun, mich durchchecken lassen, zu einem Psychologen gehen etc und dann werde ich bei meiner Krankenkasse einen Antrag stellen.

Ich habe wirklich Angst, das sie mir Steine in den Weg legen, aber jeden Tag übe ich mich in Optimismus und kratze jede gute Hoffnung zusammen, die ich kriegen kann. Ich muss es einfach schaffen, denn davon hängt auch mein Leben ab.

Und in solchen Momenten merke ich dann, was mir wirklich wichtig ist. Zum Beispiel die Menschen, die ich liebe...mein Schatz, meine Familie und meine Freunde. Das Leben ist viel zu kurz, um es mit Streit zu vergeuden.
Weiss jemand, was morgen ist? Wer morgen noch da ist, ob man selber noch da ist?
Ich habe für mich beschlossen, für die zu kämpfen, die mir wichtig sind, wie zum Beispiel mit diesem Blogeintrag. Aber ich werde nicht mehr kämpfen, wenn ich merke, ich kämpfe mit Windmühlen.
Mein Leben ist schon Kampf genug und ich lerne immer mehr, wer wirklich für mich da ist UND wer mir wichtig ist.

Ich bin wirklich gespannt, was das neue Lebensjahr für mich bringen wird. Es kann nur besser werden, als das letzte und sollte ich diese OP wirklich bekommen, bin ich mir sicher, wird ein neues Leben beginnen.
Auch für dieses Leben werde ich kämpfen müssen, aber ich werde auch Früchte ernten und das ist genau das, wofür ich kämpfen werde...

Dein Geburtstag - November 2009

Donnerstag, 12. November 2009

Dein Geburtstag 

 

Gestern war er also da, Dein Geburtstag.
Die letzten Wochen waren schon sehr emotional und schwer und gestern, gestern habe ich versucht nicht daran zu denken und doch warst du den ganzen Tage in meinen Gedanken.

Ich kann einfach nicht anders, ich muss immer öfter daran denken, wie es wohl gewesen wäre. Deine Geburt, der Moment in dem Du zu uns gekommen wärst. Wir wären die glücklichsten Menschen auf der Welt gewesen.

Deine Eltern...Eltern, es hätte alles verändert. Unser ganzes Leben.

Aber so wird es nie sein, ich weiss es, aber es tut weh. Der Schmerz ist immer bei mir, egal was ich tue. Er ist ein Teil meines Lebens geworden, genau wie du einer bist.

Ach mein Kind, warum nur hast du mich verlassen? Ich verstehe es einfach nicht. Warum?

Mein Kind - September 2009


Montag, 28. September 2009

mein Kind


Ich habe letzte Nacht lange wach gelegen und die Worte alle schon gedacht, die ich niederschreiben möchte. Dein Geburtstag kommt immer näher, aber Du wirst ihn nie erleben. Immer wieder scheint es mir, als schickst Du mir kleine Gedankenbilder, dann bist Du plötzlich sehr präsent. Dann spüre ich Dich und dann weiss ich, das es Dich gab und das Du immer bei mir sein wirst. Mein Kind, wärst Du nur bei mir geblieben. Dann würde ich mich jetzt auf Deine Geburt freuen. Dann wärst Du da, in mir und ich würde Dich spüren, mich über Dich freuen. In 5 Wochen wärst Du endlich bei mir. 5 Wochen, aber es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, das Du mich verlassen hast. Wie aus einem anderen Leben. Wenn ich an diese Tage denke, es ist, als beobachte ich jemand anderen. Ich hab so Sehnsucht nach Dir, ich habe das Gefühl, es wird nicht besser. Nein, es wird schlimmer desto länger es her ist. Denn dadurch wird die Kluft zwischen uns auch immer grösser. Und Du verschwindest immer mehr.
Die anderen können nicht verstehen, das ich immer noch um Dich trauer. Meine Mutter zum Beispiel, bei ihr hab ich das Gefühl, sie denkt, es war doch nur die 6. Woche, und das es langsam mal gut ist. Ich habe das Gefühl, ich darf Dich am besten gar nicht mehr erwähnen. Versteht niemand den Schmerz, den Du in mir hinterlassen hast? Du warst mein Kind, mein Fleisch und Blut, egal wie kurz Du nur da warst. Ich weiss, niemand hört gerne solche Dinge und Tod und Trauer sind immer noch von einem gewissen Tabu belegt. Aber Du warst da und Du hast mich und mein Leben verändert, es wird nie mehr so sein, wie vor Dir. Warum versteht niemand, das ich mein Kind verloren habe und das dieser Schmerz nicht nach ein paar Monaten verschwindet?
Wenn ich an meinen Neffen denke, an das Glück meiner Schwester, bin ich hin und her gerissen und schäme mich dafür. Ich freue mich für sie, und er hat mein Herz schneller erobert, als ich denken konnte. Aber es tut mir auch weh und es macht mich neidisch. Ist das falsch? Ich sehe dieses Glück und sehe in ihm das Glück, welches ich verloren habe. Darf ich so denken und fühlen? Ich liebe diesen kleinen Kerl, aber das Glück, das ich empfinde, wenn ich ihn sehe, wenn ich ihn auf dem Arm habe, ist zugleich immer ein Schmerz, und ja es tut mir weh, ich könnte lachen und weinen zu gleich...und ich schäme mich dafür.
Ich weiss, es wird nie ganz vergehen, genau wie Du immer bei mir sein wirst. Es wird vielleicht irgendwann weniger weh tun, aber es wird immer weh tun, so lange ich lebe und denken kann. Mein Kind, ich liebe Dich und ich vermisse Dich so schmerzhaft...

Du fehlst mir so - August 2009

Freitag, 21. August 2009


Du fehlst mir so


Lange denke ich darüber nach, meine Gedanken aufzuschreiben, aber bis jetzt konnte ich es einfach nicht. Es tut auch jetzt sehr weh, aber ich möchte es, für dich und für mich.

Du bist schon so lange fort und warst nur so kurz bei mir. Ich weiss, die Vernunft sagt, das es einen Sinn hatte. Aber mein Herz möchte es nicht verstehen.

Wer warst du, wer wärst du geworden? Ich hätte so gerne mehr von dir kennen gelernt, dich kennengelernt. Stattdessen bist du einfach wieder gegangen, still und leise.

Ich weiss noch, als ich diesen blassen Strich sah. Da warst du, plötzlich warst du in meinem Leben. Aber ich spürte, das was nicht stimmt. Ich wusste es einfach.
Aber es war auch dieses neue Gefühl da "ich bin schwanger" alleine diese Worte lösten soviel in mir aus. Als der Arzt dann am nächsten Tag sagte
"Ja, sie sind schwanger!" keimte diese Hoffnung auf. Du warst in diesem Moment einfach da, bei mir. Aber auf dem Ultraschallbild warst du nicht, und da kam wieder diese Angst, die ich noch nie vorher gespürt habe. Ich denke, die kennt nur, wer ein Kind unter seinem Herzen trug. Aber es änderte schlagartig alles.

Und ich klammerte mich an die Hoffnung, die noch bestand. Im Krankenhaus nahm man mir diese nicht, aber ich musste warten. Und in dieser Zeit warst du einfach bei mir, in meinen Gedanken und in meinem Herzen. Ich war nicht mehr alleine.

Dann zerstörte sich die letzte Hoffnung und ich bekam die grausame Gewissheit. Du hattest mich verlassen, still und leise, Du warst einfach nicht mehr da. Ich weiss heute nicht mehr, was ich gedacht habe, es war einfach nicht real. Die Zeit im Krankenhaus habe ich wie in Trance verbracht. Ich konnte noch nicht mal weinen.

Erst als ich wieder zu Hause war kamen sie, die Tränen und endlich konnte ich trauern. Ich fühl mich seitdem so leer. Du fehlst mir, ohne dich wird mein Leben nie mehr so sein, wie es mal war. Und sovieles ist so unwichtig geworden.

Mein Kind, warum hast du mich verlassen? Du warst von Anfang an geliebt und gewollt, warum musstest du gehen? Warum?